Unterkünfte

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Das Fränkische Seenland

Geschichte

Die Geschichte des fränkischen Seenlandes beginnt am 16. Juli 1970 durch einen Beschluss des bayerischen Landtags.

Das gigantische Projekt wurde aus wasserwirtschaftlichen Gründen ins Leben gerufen. Durch die neuen Seen sollte dem Norden Bayerns mehr Wasser zugeführt und ebenso die verheerenden Hochwasser der Altmühl aufgefangen werden. Kein Hauptgrund für die Umsetzung, aber doch ein erfreulicher Nebeneffekt ist außerdem die touristische Entwicklung der Region. Durch die Seen wurde die ländlich geprägte Gegend zu einem Touristen-Ziel, was der Region zu einem Aufschwung in Sachen Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen verhalf.

Baubeginn war im Juli 1974 mit dem Stollenanschlag für den Überleiter zwischen Altmühlsee und Brombachsee. Davon verlaufen etwa 3 der 9 km in einem unterirdischen Stollen. Dieser Überleiter fördert etwa 125 Millionen m3/Jahr vom Altmühlsee in den Brombachsee. Das entspricht durchschnittlich knapp 4.000 l jede Sekunde!

Die Seen Altmühlsee, Igelsbach und kleiner Brombachsee wurden 1986 ihrer Bestimmung übergeben. 1993 wurde mit der Wasserüberleitung begonnen, woraufhin am 20. Juli 2000 auch der große Brombachsee offiziell eingeweiht wurde. Auch das eigens gegründete Talsperren-Neubauamt in Nürnberg wurde nach Abschluss der erforderlichen Arbeiten Ende 2000 wieder aufgelöst. Dieses war für die Planung und organisation des Bau-Projektes verantwortlich.
Unter anderem kaufte es auch weitläufige private Grundstücke im späteren See, auf denen 11 Mühlen abgrissen wurden die dem großen Brombachsee weichen mussten. Allein die Mandelsmühle direkt unterhalb des großen Hauptsperrdamms blieb erhalten; sie wurde saniert und beherbergt heute das Seenland-Informationszentrum.
Heute wird das Überleitungssystem vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach (WWA Ansbach) betreut. Um den Unterhalt des Rothsees kümmert sich das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg (WWA Nürnberg).

Auch der Naturschutz und die Akzeptanz der Bevölkerung spielten bei der Umsetzung eine große Rolle.
Trotz der gemeinhin großen Akzeptanz der Bürger:innen gab es v.a. bei den Verkäufen der Mühlengrundstücke (im späteren See) z.T. sehr zähe Verhandlungen. Eine der wenigen negativen Auswirkungen des Stausees war der Anstieg des Grundwasserspiegels in der Region. Hierdurch entstanden zunächst Wasserschäden an Häusern der anliegen Ortschaften. Dieses Problem wurde zeitnah durch Drainagen und Tiefbrunnen zur Grundwasserabsenkung gelöst.

So entstand nach etwa 30 Jahren im Herzen Frankens aus einer eher land- und forstwirtschaftlich geprägten Region eine Seenlandschaft mit großen Wasserflächen, Erholungsgebieten und Naturschutzzonen. Bestes Beispiel für letzteres ist die weithin bekannte Vogelinsel im Altmühlsee.

 

Der große Brombachsee ist mit 8,7 km2 der größte See im fränkischen Seenland. Hier ist auch die „MS Brombachsee“ - ein eindrucksvoller Trimaran - unterwegs, welcher für Kreuzfahrtfeeling mitten in Franken sorgt. Auf dem See trifft man viele Segelboote und Badegäste rund um den See verteilt. Das fränkische Seenland ist heute ein überregional bekanntes Ferienziel.